TU Darmstadt Campus Lichtwiese


Der Campus Lichtwiese ist landschaftlich reizvoll gelegen im Übergang der Stadt zu den Ausläufern des Odenwalds. Die Planung der sechziger Jahre geht auf diese Lage ein und setzt die einzelnen Fachbereiche als Inseln in die Landschaft gruppiert um eine zentrale Grünfläche. Ganz in diesem Sinn ist jetzt die Neuordnung als Wissenslandschaft konzipiert und das neue Hörsaal- und Medienzentrum als Magnet im Mittelpunkt des universitären Lebens platziert. Durch die niedrige Silhouette und das topografisch entwickelte Dach ist es eingebettet und lässt die Landschaft ungehindert durch den Campus fließen.

Der Neubau ist die architektonische Umsetzung der Wissenslandschaft. Aus dem Landschaftsraum erhebt sich eine kontinuierliche Fläche, die zum Dach wird. Die Geometrie ist eine Transformationsfläche aus einem Bogen im Osten, der die Bibliothek überwölbt, und einem Hängebogen, der jeweils einen prägnanten Hochpunkt zur Campuszufahrt und zum zentralen Platz ausbildet. An den Tiefpunkten führen diagonalen Wegverbindungen aus dem Nordosten und Südwesten über das Dach ungehindert bis zum Platz.

Der westliche Gebäudeteil mit Foyer und den Hörsaaleinrichtungen ist dem Platzraum zugewandt, während die Bibliothek zur ruhigeren Ostseite ausgerichtet ist. In diesen beiden Hauptbereichen sind alle kleineren Programmbausteine als Körper eingestellt. Die zwei Gebäudeteile werden von einer Dachschale überdeckt, haben aber zwei verschiedene Raumcharaktere: Die Bibliothek ist ein sich weitender Saal, in dem der Blick über die Regale und andere Einbauten hinweg bis zu einer grosszügigen Glasfassade in die Bäume gleitet. Dagegen mäandrieren die Foyers des Hörsaalbereichs um die raumhohen runden Körper und bilden vielfältige Teilräume.

Als fünfte Fassade spielt die begrünte Dachfläche eine herausragende Rolle. Verschiedene Wiesengesellschaften auf unterschiedlichen Substraten schaffen ein abwechslungsreiches Bild für die darüber laufenden Passanten und für die Betrachter aus den umliegenden höheren Gebäuden des ganzen Campus'.

Mehrstufiger Wettbewerb, Endphase
2009
Mit bk2a architektur, Bollinger + Grohmann, SRP
BGF: 14500 qm
Auftraggeber: TU Darmstadt


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